Gebäude

Gutskapelle aus Resten der ehemaligen Klosterkirche

 

Gutskirche

erbaut ab Ende des 12. Jh.,
umgestaltet 1678

In Buch haben sich vom Ursprungsbau des 12./13. Jahrhunderts nur die im 17. Jahrhundert umgestalteten Ostteile und eine Außenwand des Langhauses erhalten.


Die mittelalterliche Kirche war eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit Querschiff und vier Seitenkapellen. An Details sind aus dieser Zeit noch drei romanische Piscinen und Reste der Farbgebung in der nördlichen Seitenkapelle vorhanden.
1678 wurde der noch aufrecht stehenden Ostpartie ihre heutige Form gegeben. In die Neugestaltung bezog man den Chor und drei noch vorhandene Seitenkapellen ein. Im Chor wurde nun ein bedeutend kleinerer evangelischer Kirchenraum mit dem Altar im Westen eingerichtet. Man verwendete dafür zahlreiche mittelalterliche Bauteile aus der Kirche und der Klausur (Säulen, Gewölbe, Fenster). Diese Kirche wird heute als Gutskapelle bezeichnet.

 

 

 

Kapitelhaus

 

 

 Kapitelhaus

 

erbaut in der 1. Hälfte des 13.Jh.

Das Kapitelhaus ist das einzig erhaltene von den drei Gebäuden der Klausur, des inneren, nur den Mönchen vorbehaltenen Bereichs des Klosters.
Obwohl sich die mittelalterliche Raumaufteilung nicht mehr in allen Einzelheiten rekonstruieren lässt, können wir uns ein recht gutes Bild von den im Kapitelhaus gelegenen Räumen machen. An die Sakristei im Norden, direkt neben der Kirche müsste sich der Kapitelsaal angeschlossen haben. Anschließend sind der Aufgang zum Obergeschoss, der Durchgang zu Infirmerie und Abthaus sowie das Sprechzimmer des Priors zu vermuten. Den Abschluss bildete der Mönchssaal.
Noch vor Mitte des 13. Jahrhunderts wurde das Kapitelhaus um zwei Gewölbejoche verlängert. Die Funktion dieses Raumes ist nicht geklärt. Zwei große rundbogige Zwillingsfenster weisen auf ein hohes Ausstattungsniveau.
Das gesamte Obergeschoss nahm das mit 700 m² sehr große Dormitorium, der Schlafsaal der Mönche, ein.


Abgeschlossen wird das Gebäude im Süden von einem sehr schmalen, im Mittelalter nicht zugänglichen und nach außen vollkommen abgeschlossenen Raum. Er wurde von einem Kanal durchflossen. Über ihm befand sich, vom Dormitorium aus zugänglich und dessen gesamte Breite einnehmend, das Necessarium, die Toilettenanlagen. Die Konstruktion des Necessariums als nach außen abgeschlossene und trotzdem von Wasser durchflossene Einrichtung läßt den für mittelalterliche Verhältnisse außerordentlich hohen hygienischen Standard in den Klöstern erkennen. Necessarien haben sich in ganz Europa nur sehr wenige erhalten.

 

 

 

Infirmerie

 

Infirmerie

erbaut Mitte des 13. Jh.

In der Infirmerie wurden kranke Mönche gepflegt. Die Jahrhunderte überdauert haben der Ostteil des Krankensaales und die Kapelle. Das Ensemble stellt, da es sich in nur wenigen Klöstern erhalten hat, einen Komplex von hohem baugeschichtlichem Rang dar. Als typisch zisterziensisches Ausstattungsmerkmal findet sich eine Piscine mit Nenenpiscinen. Ein hochmittelalterlicher Schmuckfußboden konnte rekonstruiert werden.

In einem Nebenraum ist heute eine mittelalterliche Kräuterkammer untergebracht.

 

 

 

Abthaus

 

Abthaus

erbaut um 1400

Das große, zweigeschossige Gebäude ist als Wohnhaus des Abtes errichtet worden.


Im Obergeschoss existieren noch fünf Felder einer wertvollen Kassettendecke, deren Birnstabprofile sie als gotisch und somit der Erbauungszeit des Gebäudes zugehörig ausweisen.


Aus der Zeit um 1400 stammt auch der Dachstuhl aus Tannenholz, ein Indiz dafür, dass das Gebäude in den vergangenen 600 Jahren durchweg genutzt wurde und immer unter Dach war. Dendrochronologische Untersuchungen haben ergeben, dass die Tannen im Winter 1396, wahrscheinlich im Erzgebirge, geschlagen worden sind.


Das Aussehen der Fassade wird heute von Umbauten des 16. und 17. Jahrhunderts bestimmt. Das spitzbogige Portal gehört jedoch dem Mittelalter an.

 

 

 

Ehemaliges Brauhaus mit Malzhaus

 

Ruine

erbaut in der 1. Hälfte des 13. Jh.

Für die Ruine hatte sich die Bezeichnung Siechenhaus eingebürgert. Nach neureren Forschungen wird der Komplex als Brauhaus bezeichnet. Es handelt sich jedoch um den Rest eines umfangreichen Komplexes, der für die Besucher des Klosters bestimmt war. Hier wurden Gäste empfangen, Reisende beherbergt, Arme beköstigt und Kranke gepflegt.


Zum Laienbereich gehörte eine Kapelle, denn die Gäste durften nicht am Gottesdienst der Mönche in der Kirche teilnehmen.

 

 

 

Kinder- und Erlebnishaus

erbaut um 1400

Ursprünglich war es eines der Wirtschaftsgebäude, die nach Auflösung des Klosters dem Gutsbetrieb dienten. Erbaut um 1400 gab es später bauliche Veränderungen und Erweiterungen.

 

 Kinderhaus

 

Heute stehen hier Räume für unsere Kinderangebote sowie für Gesundheitsvorträge zur Verfügung.
 

Im Gebäude befindet sich zudem die Schöpfwerkstatt. Dort dreht sich alles um das Thema Papier. Es gibt Informationen zur Geschichte der Schriftträger und natürlich die Möglichkeit selbst Papier herzustellen und kreativ zu gestalten.

 

 

 

Wirtschaftsgebäude III

 

Im Wirtschaftsgebäude III befinden sich u. a. Schauwerkstätten, die zu bestimmten Anlässen und Veranstaltungen ihre Pforten für die Besucher öffnen.

Kreativtage, Kunsthandwerkermarkt oder auch das Kloster- und Erntedankfest gehören dabei zu den festen Terminen.

 

 

 

Schmiede

 

 Schmiede

 

Zu den architektonischen Hinterlassenschaften des ehemaligen Zisterzienserklosters Buch gehört auch die Schmiede. Beträchtliche bauliche Überformungen, Nutzungsänderungen der Klostergebäude sowie Wandlungen in der Bewirtschaftung der Klosteranlage charakterisieren auch die Geschichte des "Schmiedegebäudes". Ursprünglich befand sich die Klosterschmiede wesentlich weiter westlich des heutigen Klostereingangs. In archivarisch nachgewiesenen Lageplänen wird 1539, 1544, 1648 von der Schmiede westlich des Torhauses gesprochen. Das heutige Schmiedegebäude entstand zunächst als "Netzhaus". Im Inventarverzeichnis des Klostergutes Buch von 1651 wird das in die ehemalige Klostermauer integrierte Gebäude als Aufbewahrungsort für die Jagdnetze ausgewiesen. Erst im Inventar von 1731 wird das Netzhaus als Schmiede aufgeführt. Typisch für die Bautätigkeit dieser Zeit im Kloster ist auch der Einsatz von zahlreichen Bauteilen, die von abgerissenen Klostergebäuden stammen. So finden wir auch heute nach der Renovierung noch Dachgebinde, die offensichtlich auf das Jahr 1371 datiert werden konnten.

 

Dank der großzügigen Unterstützung des Kulturraumes Erzgebirge-Mittelsachsen, der Sponsoren, der Stadt Leisnig und der Charlotte-Weiß-Stiftung Leisnig konnten der historische Dachstuhl und die Gebäudehülle der ehemaligen Klosterschmiede denkmalgerecht saniert werden. Die Rekonstruktion war eine anspruchsvolle Aufgaben, welche die beteiligten Betriebe, der Architekt und der Förderverein Kloster Buch e. V. unter der Begleitung von Fachämtern gelöst haben.